Wenn der Körper gegen Krankheitserreger kämpft, kann es zu Fieber kommen. Dieser natürliche Abwehrmechanismus des Körpers ist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiv ist und Infektionen bekämpft. Doch für diejenigen, die gerade unter Fieber leiden, können die Symptome alles andere als angenehm sein.
Hallo, ich bin Clara Steinbrück. Als Apothekerin, Stillberaterin und dreifache Mama gehören Erkältungen zu meinem Alltag. In meinem Buch Kinderleicht durch die Erkältungszeit teile ich mit dir all mein Wissen, wie du dein Kind liebevoll und effektiv bei einer Erkältung begleiten kannst.
Fieber kann sich unterschiedlich anfühlen. Zu Beginn sind Schüttelfrost und ein Kältegefühl typisch. Die Muskeln und Gliedern tun weh (= Gliederschmerzen), der Kopf pocht (= Kopfschmerzen) und die Energie scheint zu schwinden (= Mattigkeit). In dieser Phase fühlt sich jede Bewegung wie eine Herausforderung an, so dass wir uns automatisch krank ins Bett zurückziehen und unter eine wärmende Decke verkriechen.
Erst im weiteren Verlauf, wenn das Fieber wieder sinkt, fangen wir an uns heiß zu fühlen und beginnen zu
schwitzen. Jetzt wird auch oft der Allgemeinzustand wieder besser und der Appetit kommt zurück!
In diesem Artikel werden wir uns mit verschiedenen Methoden und Tipps befassen, wie man das Fieber auf unterschiedliche Weise senken kann, um sich schnell wieder besser zu fühlen!
Fieber ist keine eigene Krankheit, sondern eine Reaktion des Körpers auf einen Infekt. Hierbei erhöht sich die Körpertemperatur, damit das Immunsystem besonders effizient arbeiten kann. Außerdem können sich Viren und Bakterien bei Fieber schlechter im Körper vermehren.
Es gibt 3 verschiedene Fieberstufen
Nein, nicht immer musst du sofort ein fiebersenkenden Arzneimittel anwenden. Denn: Fieber ist eigentlich eine gesunde Reaktion des Körpers, um eine Infektion bestmöglich zu bekämpfen. Es unterstützt das Immunsystem und führt gleichzeitig dazu, dass sich Bakterien und Viren im Körper nicht gut vermehren können.
Fieber ist also ein wichtiger natürlicher Abwehrmechanismus, den du nicht sofort mit fiebersenkenden Arzneimitteln unterbrechen solltest. Es gibt KEINE definierte Temperatur, ab der Fieber gesenkt werden muss. Trotzdem solltest du immer mal wieder Fieber messen bei deinem Kind, damit du das Fieber besser einschätzen kannst.
Noch wichtiger als der Blick auf das Fieberthermometer ist also der Blick auf dein Kind!
Geht es deinem Kind nicht gut, klagt es über Schmerzen oder hält das Fieber sehr lange an, kannst du ihm in Absprache mit eurem:r Kinderärzt:in ein fiebersenkendes Medikament geben.
Beachte aber: Mit dem Fiebersaft werden zwar die Beschwerden gelindert, nicht aber die eigentliche Ursache des Fiebers. Der Infekt ist also trotzdem noch vorhanden und dein Kind sollte sich weiterhin schonen.
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✔ Wann du mit deinem Baby zum Arzt musst.
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✔ Auf welche Symptome du unbedingt achten solltest
Fiebersenkende Medikamente führen dazu, dass der Körper wieder seine Normaltemperatur erreicht. Diese Fiebersenker nennt heißen auch Antipyretika. Dazu zählen u.a. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsaure (besser bekannt unter ASS oder Aspirin) Ibuprofen, Paracetamol und Metamizol.
Diese fiebersenkenden Medikamente hemmen die Bildung von körpereigenen Stoffen wie Prostaglandinen, die die Körpertemperatur erhöhen.
Welches Medikament für dich am besten geeignet ist, besprichst du am besten in deiner Arztpraxis oder mit deinem Apotheker oder deiner Apothekerin.
Hier kommt trotzdem schonmal eine kleine Übersicht:
Paracetamol ist ein Wirkstoff der schon lange eingesetzt wird und ab Geburt bei Kindern eingesetzt werden kann z.b. als Zäpfchen oder als Fiebersaft - natürlich nur in Rücksprache mit dem Kinderarzt bzw. der Kinderärztin.
Paracetamol senkt das Fieber und wirkt gegen Schmerzen. Der Effekt tritt im Vergleich zu Ibuprofen erst später ein, hält dafür umso länger an!
Außerdem fehlt bei Paracetamol im Gegensatz zu Ibuprofen und Acetylsalicylsäure eine entzündungshemmenden Wirkung. Dafür sind die Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt geringer.
Aufpassen solltest du,
- bei Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
- bei Alkoholkonsum (Paracetamol ist also bei Kater NICHT geeignet!)
Ibuprofen ist für die meisten das Mittel der ersten Wahl - denn es senkt sehr schnell Fieber! Zusätzlich hat es einen ausgeprägten entzündungshemmenden Effekt und hilft gegen Schmerzen. Es gilt als gut verträglich und ist bereits ab 6 Monaten für Fieber bei Babys zugelassen - dann solltest du aber trotzdem unbedingt erstmal Rücksprache mit deinem Kinderarzt halten und dir einen passenden Fiebersaft verschreiben lassen.
Aufpassen solltest du,
- bei Geschwüren oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt
- bei Leber- oder Nierenfunktionsstörung
- in der Schwangerschaft
Auch in diesen Fällen solltest du dich unbedingt individuell beraten lassen!
Acetylsalicylsäure - besser bekannt unter seinem Markennamen Aspirin oder der Abkürzung ASS, ist eines der ältesten Fiebersenker der Welt und hat seinen Ursprung in der Weidenrinde. Dieser Arzneistoff senkt Fieber, wirkt gegen Schmerzen und hemmt die Blutgerinnung, so dass es in kleiner Dosierung zur Thromboseprophylaxe eingesetzt wird.
Aufpassen solltest du,
- bei Kindern unter 16 Jahren (hier besteht eine Kontraindikation!)
- bei Geschwüren oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt
- bei Medikamenten gegen die Blutgerinnung
- bei Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
- in der Schwangerschaft
In diesen Fällen solltest du dich individuell in der Arztpraxis oder Apotheke beraten lassen!
Der Wirkstoff Metamizol (z.B. in Novaminsulfon) kann eingesetzt werden,
wenn andere fiebersenkende Mittel nicht ausreichend gewirkt haben. Davor ist jedoch in jedem Fall ein Arztbesuch nötig, denn Metamizol ist
verschreibungspflichtig!
Mehr zu dazu, siehe Blogbeitrag: Fieber bei Babys
Neben Medikamenten gibt es aber auch jede Menge an Hausmittel, um ein Fieber auf natürliche Weise zu senken. Von kühlen Wickeln bis zu beruhigenden Tees - wir werfen jetzt einen Blick auf einfache und effektive Möglichkeiten, um die Körpertemperatur zu senken und sich schnell zu erholen.
Wenn es um Fieber geht, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von entscheidender Bedeutung. Warum? Nun, wenn unser Körper mit einer Infektion kämpft und die Temperatur steigt, verliert er oft mehr Flüssigkeit als gewöhnlich z.B. durch Schwitzen oder wenn gleichzeitig auch Schnupfen vorhanden ist, wegen einer ständig laufenden Nase. Dieser Flüssigkeitsverlust kann im schlimmsten Fall zu einer Dehydrierung führen.
Deshalb rate ich dir, während eines Fieberzustands viel zu trinken bzw. deinem fiebernden Kind alle halbe Stunde etwas Flüssigkeit anzubieten. Ideal sind Flüssigkeiten wie Wasser, Kräutertees oder Saftschorlen. Bei Säuglingen sollte häufiger die Brust bzw. die Flasche angeboten werden.
Bei Krankheit ist ein warmer Tee ein beliebtes Hausmittel. Neben der Flüssigkeitzufuhr können auch die Inhaltsstoffe eine beruhigende Wirkung auf den Körper haben. So hilft Salbeitee bei Halsschmerzen, Anis-Fenchel-Kümmel-Tee bei Magen-Darm-Krämpfen und Thymian-Tee bei Husten. Bei einem fiebrigen Infekt wird gerne Lindenblütentee empfohlen, um so das Fieber zu senken. Dabei spielt bei Fieber die Sorte gar keine so bedeutende Rolle. Die fiebersenkende Wirkung von Tee kommt in diesem Fall nämlich vor allem durch die Wärme. Dadurch fängt der Körper an, noch mehr zu schwitzen, was wiederum den Körper kühlt und das Fieber sinken lässt.
Das bedeutet im Klartext: Gerne kannst du bei Fieber einen Lindenblütentee trinken - jeder andere warme Tee tut's genauso gut. 😊
Außerdem kann der warme Dampf des Tees dabei helfen, verstopfte Nasenwege zu öffnen und das Atmen zu erleichtern, insbesondere wenn eine Erkältung oder Grippe vorliegt.
Bitte beachte, dass Tee für Babys nicht geeignet ist. In den ersten 6 Monaten soll auf Wasser & Tee komplett verzichtet werde und im gesamten ersten Lebensjahr bevorzugt Muttermilch bzw. Pre-Nahrung angeboten werden.
Für ältere Kinder ist Wasser das ideale Getränkt. Du kannst deinem Kind aber auch gerne einen Früchtetee z.B. einen Hagebutte-Tee machen.
Auf diese Arzneitees solltest du in den ersten 4 Jahren verzichten:
Wadenwickel sind eine altbewährte Methode zur Fiebersenkung, die auf natürliche Weise helfen kann, die Körpertemperatur zu regulieren.
Die Anwendung ist einfach: Ein Tuch oder Handtuch wird in lauwarmes Wasser getaucht, ausgewrungen und dann um die Waden des Patienten gewickelt. Darüber kommt eine Schicht trockener Tücher. Nach etwa 20 Minuten haben sich die nassen Tücher mit der Körperwärme aufgeheizt. Es wird also Wärme vom Körper abgeleitet, so dass der Körper abkühlt und auch die Temperatur sinkt.
Diese Methode ist besonders bei Kindern beliebt, da sie schonend und effektiv ist und keine Medikamente erfordert.
Allerdings ist sie erst bei älteren Kindern ab 4 Jahren geeignet. Bei Babys und Kleinkindern mit Fieber empfehle ich eine Serienwaschung. Hierbei benetzt du die Haut deines Kindes mit einem feuchten Waschlappen, und kühlst damit den Kinderkörper ganz sanft herunter. In meinem Buch Kinderleicht durch die Erkältungszeit habe ich dir nicht nur die genaue Anleitung aufgeschrieben, sondern über QR-Codes sogar ein Video hinterlegt, in dem ich dir die Serienwaschung ganz genau vormache.
Wichtig dabei ist: Sowohl Wadenwickel als auch Serienwaschung dürfen erst dann durchgeführt, wenn der Fiebergipfel schon erreicht ist. Das erkennst du daran, dass die Hände und Füße der fiebernden Person richtig schön warm sind.
✔ wirksame Hausmittel
✔ Schritt für Schritt Anleitungen
✔ Erste-Hilfe-Tipps
✔ Info-Box "Wann zum Arzt"
✔ Medikamente spielerisch geben
Perfekt, wenn dein Kind gerade eine Erkältung, Husten, Schnupfen, Fieber oder eine Mittelohrentzündung hat.
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Fieber ist also eine natürliche Reaktion des Körpers auf einen Infekt und klingt auch oft ohne weiteres Zutun innerhalb weniger Tage wieder ab. Damit diese Zeit nicht ganz so unangenehm wird, gibt es viele Tipps, die die Symptome lindern und den Genesungsprozess beschleunigen können. Erwachsene und Kinder können dabei Hausmittel wie Tee und Wadenwickel anwenden oder bei stärkeren Beschwerden auf eine fiebersenkendes Arzneimittel wie Paracetamol oder Ibuprofen zurückgreifen.
Begleitend solltest du auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Ruhe achten, damit sich dein Körper gut erholen kann. Im Zweifelsfall sollte jedoch immer ein Arzt bzw. eine Ärztin konsultiert werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen und die richtige Behandlung zu erhalten.
Weil es bei Kindern oft schwierig ist einzuschätzen, wann man mit Fieber zum Kinderarzt bzw. zur Kinderärztin gehen soll, habe ich für dich eine Checkliste für erkältete Babys erstellt. Diese erhältst du hier auf meiner Homepage als Download für 0€ - und ist auch Teil meines Erkältungsbuches Kinderleicht durch die Erkältungszeit. Darin findest du neben dem Kapitel Fieber auch Tipps rund um Husten, Schnupfen, Mittelohrentzündung und verklebte Augen.
Perfekt, wenn Babys ihre erste Erkältung durchmachen sowie im ersten Jahr in der Kita bzw. dem Kindergarten und die Erkältungssaison so richtig startet.
Jetzt wünsche dir (und deinem Kind) aber erstmal gute Besserung!
Alles Gute,
Deine Clara
Hallo, ich bin Clara Steinbrück
Apothekerin I Stillberaterin I Mama
Ich blogge
aus der Apotheke
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Wissen in deine Hausapotheke!
✔ Erkältungs-Buch: Kinderleicht durch die Erkältungszeit
✔ Eltern-Kind-Treff in Freiburg
✔ Stillvorbereitungskurs - online und in Freiburg
✔ Stillberatung rund um (Mutter-)Milch
Ich übersetze dir das ganze theoretische Fachwissen aus dem Beipackzettel in
praktische Tipps, die du ganz leicht in deinen Familienalltag einbauen kannst.
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