Viele Mütter schwören auf Silberhütchen, wenn es um die Heilung von wunden Brustwarzen geht. Diese kleinen, halbrund geformten Kappen aus Silber sollen helfen, die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen.
Doch wie wirksam sind sie wirklich? Und werden Silberhütchen wirklich von Stillberaterinnen empfohlen?
In diesem Blogbeitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf Silberhütchen, ihre Anwendung und mögliche Vor- und Nachteile.
Hallo, ich bin Clara Steinbrück und ich bin Apothekerin, Stillberaterin und dreifache Mama. In meinem Buch STILLSTART teile ich mit dir all mein Wissen rund ums Stillen im Wochenbett, inkl. praktischer Tipps und Erste-Hilfe-Anleitungen.
Silberhütchen sind kleine, halbrunde Kappen aus Silber, die speziell für Mütter entwickelt wurden, die während der Stillzeit mit wunden Brustwarzen zu kämpfen haben. Diese Hütchen werden zwischen den Stillmahlzeiten auf die Brustwarze gesetzt und unter einem Still-BH getragen. Ihr Ziel ist es, die Brustwarzen vor dem Scheuern und Reiben mit der Kleidung oder Stilleinlagen zu schützen und gleichzeitig einen kühlenden Effekt zu bieten, der für einige Mütter sehr angenehm ist.
Trotz dieser Vorteile, die sich wirklich erstmal toll anhören, haben Silberhütchen aber auch einige potenzielle Nachteile, so dass sie von Stillberaterinnen ungerne empfohlen werden. Folgende Nachteile solltest du bei deiner Entscheidung, ob du Silberhütchen verwenden möchtest, berücksichtigen:
Diese beiden Punkte sind aus Sicht der Stillberaterinnen so problematisch, dass wir oft zu Alternativen wie dem Brustdonut raten, um wunde Brustwarzen effektiv und sicher zu behandeln.
Ein weiterer Aspekt, der bei Silberhütchen nicht überzeugt, ist die Werbung der Hersteller, dass das Silber eine antibakterielle Wirkung besitzt und somit eine Infektion der Brustwarzen verhindern kann.
Doch es lohnt sich, diese Behauptung genauer unter die Lupe zu nehmen!
Viele Hersteller von Silberhütchen werben mit deren antibakteriellen Eigenschaften, da Silber bekanntlich das Wachstum von Bakterien hemmt. Allerdings gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten:
Silberhütchen dürfen nur minimalen Silberanteil an die Muttermilch abgeben.
Andernfalls könnten Schwermetalle in die Milch gelangen und die Stillzeit negativ beeinflussen. Eine Desinfektion der Muttermilch oder der wunden Brustwarze durch das abgegebene Silber aus den Silberhütchen ist daher
nicht möglich.
Durch die Verwendung von Silber wird lediglich erreicht, dass die Silberhütchen selbst nicht verkeimen. Sie stellen somit eine hygienischere Alternative zu beispielsweise Stilleinlagen aus Stoff oder Cellulose dar.
Silberhütchen können für manche Mütter eine praktikable Lösung bei wunden Brustwarzen sein, doch sie sind nicht meine erste Wahl. Wenn du bereits Silberhütchen zuhause hast und merkst, dass sie dir guttun, kannst du sie gelegentlich (!) verwenden. Achte jedoch unbedingt darauf, dass sie richtig sitzen, um ein Abdrücken der Brustwarze zu vermeiden.
Falls du noch auf der Suche nach einer effektiven Lösung bist, empfehle ich dir stattdessen, einen Brustwarzendonut zu basteln und ihn mit einer pflegenden Brustwarzensalbe zu kombinieren. Diese Methode unterstützt die Heilung noch besser und birgt weniger Risiken als Silberhütchen.
Doch noch wichtiger als die richtige Pflege ist es, die Ursache für wunde Brustwarzen zu finden! Warum treten deine Beschwerden überhaupt auf?
In den allermeisten Fällen liegt das daran, dass dein Baby nicht optimal an der Brust angelegt ist. Es geht also nicht nur darum, die Wundheilung zu fördern, sondern auch darum, das Anlegen deines Babys zu optimieren, damit deine Brustwarzen gar nicht erst wund werden.
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Ich wünsche dir und deinem Baby eine wundervolle Stillzeit.
Deine Clara 💛
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Silberhütchen werden zwischen den Stillmahlzeiten auf die Brustwarze gelegt und unter einem Still-BH getragen. Sie sollen die Brustwarze vor Reibung schützen und durch die antibakteriellen Eigenschaften von Silber die Wundheilung unterstützen.
Silber hat antibakterielle Eigenschaften, doch da Silberhütchen kaum Silberpartikel abgeben dürfen, ist ihre tatsächliche Wirkung auf Infektionen fraglich. Sie halten sich selbst hygienisch, desinfizieren jedoch nicht aktiv die Brustwarze oder die Muttermilch.
Nein - eher im Gegenteil. Wenn das Silberhütchen nicht gut sitzt, kann es die Brustwarzenspitze abknicken oder Milchgänge abdrücken. Das kann den Milchfluss behindern und schlimmstenfalls zu einem Milchstau führen.
Ich empfehle, die Silberhütchen nur kurzfristig anzuwenden, kenne aber auch Mamas, die sie sogar über mehrere Tage hinweg vewenden. Wichtig ist, auf das eigene Körpergefühl zu achten und bei Beschwerden eine andere Lösung in Betracht zu ziehen.
Auch wenn Silber antibakterielle Eigenschaften hat, sollten die Hütchen regelmäßig mit warmem Wasser gereinigt und gründlich getrocknet werden, um Ablagerungen und Keimbildung zu vermeiden. Schau unbedingt auf den Beipackzettel und befolge die dort stehenden Reinigungshinweise.
Hochwertige Silberhütchen sollten keine bedenklichen Mengen an Silberpartikeln abgeben. Achte auf geprüfte Qualität und vermeide Produkte mit Zusatzstoffen. Silberhütchen sollen außerdem immer frei von Nickel sein!
Ja, einige Alternativen sind:
Brustwarzendonuts: Kleine Polster, die Druck und Reibung vermeiden.
Brustwarzensalben: Natürliche Pflegeprodukte (z. B. mit Lanolin) unterstützen die Heilung.
Muttermilch: Ein paar Tropfen Muttermilch auf der Brustwarze trocknen lassen, da sie heilungsfördernde Eigenschaften hat.
Richtige Anlegetechnik: Eine optimierte Stillposition kann wunde Brustwarzen oft verhindern.
Nicht unbedingt. Als Stillberaterinnen empfehle ich lieber Alternativen. Manche Mütter empfinden sie als angenehm, während andere Probleme mit Sitz, Feuchtigkeit oder dem Druck auf die Brustwarzen haben. Falls du Beschwerden bekommst, probiere lieber eine alternative Methode aus.
Silberhütchen laufen an, wenn sie mit Sauerstoff, Feuchtigkeit oder Substanzen wie Schweiß, Muttermilch oder Pflegeprodukten reagieren. Dabei entsteht eine dunkle oder gelbliche Oxidationsschicht auf der Oberfläche.
Du kannst sie mit einfachen Hausmitteln reinigen:
Natron oder Backpulver: Mit Wasser zu einer Paste mischen, auftragen, sanft reiben und abspülen.
Zitronensaft und Salz: Mischung auftragen, vorsichtig reiben und mit Wasser abspülen.
Silberputztuch: Falls die Verfärbung hartnäckig ist, kann ein spezielles Silberputztuch helfen. Achte darauf, dass keine chemischen Rückstände auf den Hütchen bleiben.
Nach jeder Nutzung mit klarem Wasser abspülen und gründlich trocknen lassen.
Nicht in feuchten oder geschlossenen Behältern lagern – lieber an der Luft aufbewahren.
Kontakt mit Pflegeprodukten, Ölen oder Seifen vermeiden, da sie die Oxidation beschleunigen können.
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