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5. Februar 2025
Clara Steinbrueck

Muttermilch als Hausmittel – Ein natürliches Allroundtalent

Muttermilch ist nicht nur die ideale Nahrung für Säuglinge, sondern auch ein echtes Multitalent in der Hausapotheke. Dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe hilft sie bei vielen kleinen Alltagsbeschwerden – von gereizten Brustwarzen bis hin zu Hautirritationen und verstopften Nasen. Erfahre hier, wie du Muttermilch gezielt als natürliches Heilmittel einsetzen kannst.

Hallo, ich bin Clara Steinbrück. Als Apothekerin, Stillberaterin und dreifache Mama gehören Erkältungen zu meinem Alltag. In meinem Buch Kinderleicht durch die Erkältungszeit teile ich mit dir all mein Wissen, wie du dein Kind liebevoll und effektiv bei einer Erkältung begleiten kannst.

1. Muttermilch zur Brustwarzenpflege

Wenn deine Brustwarzen nach dem Stillen gereizt oder empfindlich sind, kann Muttermilch eine wunderbare natürliche Hilfe sein. Sie enthält nicht nur wertvolle Nährstoffe, sondern auch Antikörper, entzündungshemmende Proteine und gesunde Fette, die deine Haut beruhigen und bei der Heilung unterstützen. Diese natürlichen Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und schützen die Haut vor weiteren Irritationen. Gleichzeitig fördern sie die Regeneration, sodass sich deine Haut schneller erholen kann.


Die Antikörper in der Muttermilch helfen, schädliche Keime abzutöten, während die Fette die Hautbarriere stärken und die Haut intensiv mit Feuchtigkeit versorgen. Die entzündungshemmenden Proteine sorgen dafür, dass Rötungen und Schmerzen gelindert werden und die Haut schnell wieder ins Gleichgewicht kommt.


So geht's: Brustwarzen mit Muttermilch pflegen

Um die Muttermilch effektiv zu nutzen, gib einfach einige Tropfen auf deine Brustwarze und massiere sie sanft ein. Lasse die Milch anschließend an der Luft trocknen. Der natürliche Schutzfilm, der sich bildet, hilft nicht nur, Reizungen zu lindern, sondern beugt auch Infektionen vor.

Weitere Tipps für wunde Brustwarzen:

Falls du eine zusätzliche Unterstützung möchtest, um deine Brustwarzen zu entlasten, kannst du auch Brustdonuts verwenden. Diese sanften, weichen Ringe bieten einen Schutz, der verhindert, dass deine Brustwarzen mit Kleidung oder anderen Oberflächen in Kontakt kommen, und so weitere Reizungen entstehen. In Kombination mit der Muttermilch hast du so eine doppelte Pflege, die deine Brustwarzen optimal unterstützt. Du kannst die Anwendung von Muttermilch auch gerne mit dem Cremen einer Brustwarzensalbe kombinieren. Manchmal werden auch Silberhütchen empfohlen - diese sind allerdings nicht meine 1. Wahl. Warum? Das kannst du hier nachlesen: Silberhütchen - eine gute Lösung bei wunden Brustwarzen?


2. Muttermilch als Pflegezusatz in der Badewanne 🌊


Muttermilch ist nicht nur zum Stillen ideal, sondern auch ein hervorragender natürlicher Badezusatz, der die sensible Haut deines Babys pflegt und schützt. Die Fette und Proteine in der Muttermilch wirken wie ein sanftes Pflegewunder für empfindliche Haut. Sie spenden intensive Feuchtigkeit, wirken rückfettend und beruhigen selbst trockene oder gereizte Haut – eine besonders gute Wahl für die empfindliche Babyhaut.

So geht’s: Muttermilch ins Badewasser geben

Gib einfach einen Esslöffel Muttermilch ins warme Badewasser. Mehr ist nicht nötig, um deine Haut geschmeidig zu halten und gleichzeitig vor dem Austrocknen zu schützen.


Super einfach und so pflegend!


3. Muttermilch bei Hautproblemen


Muttermilch funktioniert aber auch gut direkt auf der Haut – besonders bei Hautproblemen wie Babyakne, Ekzemen oder einem wunden Po. Ihre natürliche Zusammensetzung aus Abwehrzellen, Vitaminen und antimikrobiellen Substanzen stärkt die Hautbarriere, bekämpft Bakterien und beruhigt gereizte Hautstellen. Durch diese heilenden Eigenschaften hilft Muttermilch, Hautirritationen zu lindern und die Haut schneller zu regenerieren.


Die darin enthaltenen Antikörper unterstützen die Haut dabei, sich gegen Keime und Entzündungen zu schützen, während die Milchsäuren den pH-Wert regulieren und den Heilungsprozess fördern. Diese natürlichen Inhaltsstoffe wirken tief in der Haut und sorgen dafür, dass sich gereizte Haut beruhigt und schnell wieder erholt.


Anwendung: Muttermilch als Creme


Um die Muttermilch bei Hautproblemen anzuwenden, befeuchte eine sterile Kompresse oder ein Wattepad mit Muttermilch und tupfe es sanft auf die betroffenen Stellen. Vermeide es, zu reiben, da dies die Haut zusätzlich strapazieren könnte. Die Muttermilch bildet einen schützenden Film auf der Haut, der vor weiteren Reizungen schützt und die Heilung unterstützt.


💡Extra Tipp:

Muttermilch eignet sich auch hervorragend bei kleineren Kratzern oder Insektenstichen. Ihre entzündungshemmenden Eigenschaften helfen, Schwellungen und Rötungen zu reduzieren, und beschleunigen den Heilungsprozess. Es ist eine sanfte, natürliche Methode, um der Haut etwas Gutes zu tun – ganz ohne zusätzliche Chemikalien.


4. Muttermilch zur Pflege des Nabels


Die Pflege der Nabelschnur ist ein wichtiger Aspekt in den ersten Lebenstagen deines Babys. Normalerweise fällt dieser nach ein paar Tagen von selber ab. Wenn sie länger braucht, kann es jedoch vorkommen, dass sich die Nabelschnur entzündet. Eine verzögerte Abheilung erhöht das Risiko für eine Infektion oder Entzündung des Nabelstumpfes. In solchen Fällen kann Muttermilch eine unterstützende Rolle spielen.


Das Kolostrum – die erste Milch, die du nach der Geburt produzierst – hat die Fähigkeit, den Abfall der Nabelschnur zu beschleunigen. Es enthält eine hohe Konzentration an Antikörpern und anderen Abwehrstoffen, die dabei helfen, die Haut zu schützen und den Heilungsprozess zu fördern. Muttermilch kann den Abheilungsprozess der Nabelschnur positiv beeinflusst und den Zeitpunkt des Abfallens verkürzen.


Studien zeigen, dass die Anwendung von Muttermilch auf den Nabelschnur-Stumpf eine ebenso gute Wirkung wie Chlorhexidin und Jod hat – zwei häufig verwendete antiseptische Mittel, die jedoch oft nicht empfohlen werden, da sie die empfindliche Haut des Babys unnötig reizen können. Muttermilch bietet eine sanfte, natürliche Alternative. Sie hat in mehreren Studien gezeigt, dass sie effektiv dazu beiträgt, die Heilungszeit zu verkürzen.



So geht's: Den Nabel mit Muttermilch pflegen


Du kannst einfach einige Tropfen Muttermilch auf den Nabelstumpf deines Babys geben und sie sanft einwirken lassen. Dies kann mehrere Male täglich wiederholt werden. Die Muttermilch schützt den Stumpf, ohne die Haut zu belasten, und hilft, die Nabelschnur sicher und schnell abfallen zu lassen. Sie ist ein günstiges, natürliches und nicht-invasives Mittel zur Pflege der Nabelschnur.


 5. Muttermilch zum Reinigen von Nase & Augen 🌊


Muttermilch eignet sich nicht nur für die Hautpflege, sondern auch zur sanften Reinigung von Nase und Augen. Ihre isotonische Zusammensetzung macht sie besonders schonend für empfindliche Schleimhäute.

Anwendung: Muttermilch als Augentropfen bzw. Nasentropfen

  • Führe deine Brustwarze vorsichtig an die betroffene Stelle führen und lass einen oder mehrere Tropfen direkt aus der Brust in Nase oder Augen fließen.
  • Alternativ frisch gewonnene Muttermilch mit einer sauberen Pipette in Nase oder Auge träufeln.



Da Muttermilch entzündungshemmende, antibakterielle und pflegende Eigenschaften hat, kann sie bei verstopfter Nase oder tränenden Augen eine sanfte und effektive Alternative zu herkömmlichen Tropfen sein.


🚀 Tipp: Falls die Beschwerden stärker sind (z. B. stark verklebte Augen oder heftiger Schnupfen), schau unbedingt in mein Buch "Kinderleicht durch die Erkältungszeit" und erfahre, wie du darüber hinaus deinem Baby helfen kannst!

6. Muttermilch beim Zahnen 🦷


Wenn Babys zahnen, kann dies mit Schmerzen, Unruhe und geschwollenem Zahnfleisch einhergehen. Die entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften der Muttermilch können dabei helfen, diese Beschwerden zu lindern.


Warum hilft Muttermilch?

  • Die antientzündlichen Inhaltsstoffe reduzieren Schwellungen im Zahnfleisch.
  • Durch ihre natürliche Zusammensetzung ist sie besonders gut verträglich und beruhigend.
  • Stillen bietet zudem nicht nur Nahrung, sondern auch Trost und Nähe, was dein Baby entspannen kann.


Besonderer Tipp:


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7. Muttermilch bei Erbrechen und Durchfall

Muttermilch kann auch als natürliche orale Rehydratationslösung eingesetzt werden. Sie liefert wertvolle Nährstoffe und Elektrolyte, stärkt das Immunsystem und hilft, den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren, wenn Babys unter Erbrechen oder Durchfall leiden.


Warum ist Muttermilch ideal?

  • Sie enthält Elektrolyte, die verlorene Mineralstoffe ersetzen.
  • Die in der Milch enthaltenen Antikörper und Immunstoffe helfen, Krankheitserreger zu bekämpfen.
  • Ihre leicht verdauliche Zusammensetzung beruhigt den Magen und beugt weiterer Reizung vor.
  • Sie wirkt sanft auf die Darmflora, indem sie das Wachstum gesunder Bakterien unterstützt.


So geht's: mit Muttermilch gegen Dehydratation

  • In kleinen Mengen häufiger stillen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
  • Falls das Baby keine großen Mengen auf einmal trinken kann, können auch wenige Tropfen in regelmäßigen Abständen gegeben werden.
  • Falls das Baby zu schwach ist, um aktiv zu trinken, kann - unter ärztlicher Begleitung - abgepumpte Muttermilch mit einer Spritze oder Pipette langsam in den Mund getropft werden. 

8. Muttermilch aus Hausmittel gegen Übelkeit

Zusätzlich enthält Muttermilch beruhigende Inhaltsstoffe, die Übelkeit lindern können. Ihre leicht verdauliche Zusammensetzung macht sie ideal, um den empfindlichen Magen nach Magen-Darm-Problemen zu schonen.


🚀 Tipp: Sollte sich der Zustand deines Babys nicht verbessern oder es Anzeichen von Dehydrierung (trockene Lippen, weniger nasse Windeln, eingefallene Fontanelle) zeigen, suche bitte unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf.


9. Muttermilch bei Verstopfung 🍏


Muttermilch kann auch dabei helfen, die Verdauung zu fördern und Verstopfung bei Babys zu lindern. Sie enthält natürliche Ballaststoffe, die den Stuhl weicher machen und die Darmtätigkeit anregen.


Warum hilft Muttermilch?

  • Voll gestillte Babys leiden seltener an Verstopfung, da Muttermilch leicht bekömmlich ist.
  • Die Stuhlhäufigkeit kann variieren – von mehrmals täglich bis nur einmal alle 10 Tage, ohne dass eine Verstopfung vorliegt.
  • Muttermilch stimuliert den Verdauungstrakt sanft und sorgt für eine optimale Darmgesundheit.


Bei Babys, die mit dem Fläschchen ernährt werden, tritt Verstopfung häufiger auf. Auch die Umstellung von Muttermilch auf Beikost oder Flaschennahrung kann der Auslöser sein. Das kommt manchmal auch dadurch, das die Zubereitung des Fläschchens nicht korrekt durchgeführt werden. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Zubereitungshinweise auf der Verpackung nochmal genau zu studieren.

Check: Verstopfung durch Milchpulver?

  • Stimmt die Temperatur des Wassers, mit dem das Fläschchen angerührt wurde mit der auf der Verpackung überein? Dies kann man gut mit einem Nahrungsmittelthermometer überprüfen!
  • Ist das Verhältnis von Wasser zu Pulver genau so, wie auf der Verpackung beschrieben? Ein zu viel (Extralöffel) oder zu wenig (Sparlöffel) an Milchpulver kann beim Baby zu gefährlichen Flüssigkeitsverschiebungen führen!
  • Ist das Pulver gut gelöst? Auf vielen Verpackungen steht, dass das Milchpulver zum anrühren gut geschüttelt werden muss - und nicht nur leicht die Flasche geschwenkt werden soll.


Außerdem sollte geprüft werden, ob die Menge an Muttermilch, die das Baby bekommt, nicht wieder erhöht werden kann z.B. durch PowerPumpen und stillfreundlichem Zufüttern. Wie das genau funktioniert, erklärt dir eine extra ausgebildete Stillberaterin. Hast du weiterhin Probleme mit der Gabe von Fläschchen kannst du dich auch an eine Fachkraft für Formula ernährte Säuglinge wenden.


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✔ wirksame Hausmittel

✔ Schritt für Schritt Anleitungen

✔ Erste-Hilfe-Tipps

✔ Info-Box "Wann zum Arzt"

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Perfekt, wenn dein Kind gerade eine Erkältung, Husten, Schnupfen, Fieber oder eine Mittelohrentzündung hat.


zum Buch

Fazit: Muttermilch ist natürliches Allroundtalent 📝


Muttermilch ist ein wahres Wundermittel für die Hausapotheke. Sie ist stets verfügbar, gut verträglich und vielseitig einsetzbar – von der Hautpflege bis zur Linderung kleiner Beschwerden. Perfekt für Babys und Kleinkinder!


Muttermilch ist ein wahres Wundermittel und eine wertvolle Unterstützung für die Gesundheit und Pflege in den ersten Lebensmonaten. Sie ist nicht nur die perfekte Ernährung für dein Baby, sondern auch ein vielseitiges Heilmittel, das bei vielen Hautproblemen, wie gereizten Brustwarzen, Babyakne, Ekzemen oder sogar bei der Nabelschnurpflege, helfen kann. Durch ihre natürlichen Inhaltsstoffe wie Antikörper, Vitamine, Proteine und Fette bietet Muttermilch eine sanfte und effektive Lösung, die Haut zu beruhigen, Entzündungen zu hemmen und die Heilung zu fördern.


Die Anwendung von Muttermilch in der Hausapotheke ist eine kostengünstige, natürliche und nebenwirkungsfreie Methode, die sich sowohl für die Pflege von Mutter als auch Baby hervorragend eignet. Sie ist ein wahres Allround-Talent und kann bei vielen alltäglichen Problemen als Erste-Hilfe-Maßnahme dienen.


Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass auch Muttermilch keine Wunder wirkt. Wenn sich die Symptome nach wenigen Tagen nicht bessern oder sogar verschlimmern, solltest du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren.


Bis es soweit ist, kannst du Muttermilch als sanftes Hausmittel hervorragend nutzen, um Beschwerden zu lindern. Falls du weitere Infos brauchst, zum Beispiel bei einer Erkältung deines Kindes, empfehle ich dir, einen Blick in mein Buch  Kinderleicht durch die Erkältungszeit   zu werfen. Es gehört ebenfalls in jede gut ausgestattete Hausapotheke! Darin findest Hausmittel & Tipps bei Fieber, Husten, Schnupfen & Co:

  • Einfache, wirksame Hausmittel, die deinem Baby schnell Linderung verschaffen
  • Schritt-für-Schritt-Anleitungen, damit du in stressigen Momenten sicher und ruhig handeln kannst
  • Erste-Hilfe-Tipps für Notfälle, auf die du immer zurückgreifen kannst
  • Eine Info-Box „Wann zum Arzt?“, damit du sicher weißt, wann ärztliche Hilfe notwendig ist
  • Tipps, wie du Medikamente spielerisch verabreichen kannst, ohne dass dein Baby sich wehrt


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Clara Steinbrück von BeipackWissen

Hallo, ich bin Clara Steinbrück

Apothekerin I Stillberaterin I Mama


Ich blogge aus der Apotheke in dein Kinderzimmer und pack dir Wissen in deine Hausapotheke!

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